Abreise, Flug mit Malaysia Airlines:
Wir starten unsere Tour von Frankfurt am Main um 12:00 Uhr.
Unser Zielflughafen: Perth in Westaustralien mit Zwischenlandung in Kuala Lumpur, Malaysia.
Da wir die Sitzplätze schon weit im voraus vorbestellt hatten, haben wir immer eine schöne Fensterreihe zu zweit und genug Platz.
Der dreistündige Aufenthalt im Transitbereich des Flughafens in Kuala Lumpur ist durchaus erträglich.
Perth:
Ankunft Perth International Flughafen gegen 16:00 Uhr. Wir fahren mit dem Taxi ins IBIS Hotel und können aus dem Auto einen ersten Blick auf die Skyline von Perth werfen. Angekommen um 18:00 Uhr haben wir eingecheckt und erstmal unsere Sachen ausgepackt.
Neugierig unternehmen wir einen ersten Spaziergang durch Perth – es ist sehr ruhig, da heute Sonntag ist. Wir suchen uns ein gemütliches Plätzchen zum Essen und entdecken am Ferryhafen eine urige Kneipe am Swan River. Hier gibt es das typische Swan River Beer sowie Fish, Calamaris und Chips.
Die Kinderportion ist für uns voll ausreichend, preiswert und super lecker. Die „normalen“ australischen Portionen sind für uns viel zu groß. Es herrscht eine super tolle Stimmung. Wir merken jetzt ganz schnell: Wir sind in Australien – alle Menschen hier sind sehr relaxed.
Nach der Übernachtung im IBIS Hotel gegen 8:30 Uhr leckeres Frühstück bei Miss Maud in Perth mit fried eggs, toast und Milchkaffee für ca. 5,- EUR pro Person.
Die Temperatur beträgt angenehme 20° C und lädt zu einer Shopping-Tour durch Perth ein. Im Visitor Centre haben wir uns den WA-Nationalparkpass für vier Wochen besorgt. Ausserdem kaufen wir uns noch australische Hüte aus Känguruleder als Schutz vor der starken Sonne, dann Kosmetik, insbesondere gute Sonnenmilch.
Das Zentrum von Perth wirkt auf uns nicht so hektisch, wie man es vielleicht für eine Grosstadt erwarten würde. Der Eindruck ist eher so, wie in einer etwas größeren Kleinstadt. Alles ist sehr sauber und gepflegt. Die moderne Skyline von Perth mit ihren bedeutenden Banken unterstreicht wiederum den eindeutigen Grosstadtcharakter.
Wir machen eine Stadtrundfahrt mit der kostenlosen Buslinie Red Cat und Blue Cat. Es ist eine tolle Möglichkeit, die Stadt ganz entspannt zu entdecken. Die beeindruckende Skyline von Perth und grüne gepflegte Parks ziehen an uns vorüber.
Wir legen mit unserem Bus einen Stop an dem Glockenturm Swan Bells ein, der zur Millenium Feier direkt am Swan River errichtet worden ist. Doch leider müssen wir die Innenbesichtigung auf unsere nächste Reise verschieben – wir sind zu spät!
Nach dieser Enttäuschung bleibt nur eine Abkühlung mit einem großen Glas „Swan River Beer“ in unserer Lieblingskneipe Barrack Street Jetty, direkt am Swan River! Wir gönnen uns Fish & Chips bzw. Calamaris und dazu ein frisch gezapftes kühles Bier …super lecker und preiswert! Zurück im Hotel dann das Packen für die große Tour!
Perth
Perth – Burns Beach:
Auschecken und mit Taxi zu Apollo in PERTH.
Abholung unseres 4 WD Adventure Camper bei Apollo. Helmar muss sich an den Linksverkehr erst gewöhnen. Dann der Grosseinkauf im Supermarkt direkt in der Nähe von Apollo und im Bottle Shop für guten australischen Wein und Swan River Beer.
Eine anstrengende Fahrt raus aus Perth beginnt – unterwegs kaufen wir Öl und Kanister an einer Tankstelle für Helmars Motorschirm.
1. Stop bei Burns Beach:
Hier ist ein großer schöner Platz mit öffentlichen Toiletten, Duschen und Gasgrill. Wir schließen Bekanntschaft mit Mike, dem australischen Haudegen, und Katherine, eine Aboriginal. Mike kommt aus Sydney und Katherine aus den Nothern Territorials. Sie ist sehr lieb und erklärt mir den Gasgrill.
Abends gibt es gute australische Rumpsteaks mit Baked Beans und hiesigem Wein. Später kommt Mike blutend an unseren Tisch gerannt. Katherine hat ihm das Gesicht zerkratzt. Wir verarzten ihn und sind irritiert über dieses merkwürdige Verhalten.
Burns Beach – Lancellin, 149 km:
Zum Frühstück gibt’s einen leckeren Kaffee, dazu Toast mit Eiern, Marmelade, Schinken und Käse. Es war verboten, so frei am Burns Beach zu campen. Wir werden aber nur ermahnt. Es stand ja auch nichts dran. Das ist ja noch mal gut gegangen.
Danach fahren wir weiter zum Yanchep National-Park. Hier dösen niedliche Koalabären in den Ästen der Eukalyptusbäume. Dort verbringen sie fast den ganzen Tag und leben ausschließlich von Eukalyptusblättern. Auf den Boden kommen sie nur, um den Futterbaum zu wechseln. Aber auch sonst gibt es in dem Nationalpark eine interessante Tier- und Pflanzenwelt.
Trotz der heißen Mittags-Temperaturen von über 30° C machen wir eine Wanderung durch das natürliche Buschland. Wir lernen bei dieser ersten Wanderung, dass man immer ausreichend Wasser dabei haben muss. Es ist ratsam, viel trinken, um keinen Kollaps zu bekommen! Unsere Australienhüte machen daher nun wirklich Sinn, da sie uns sehr gut gegen die brennende Sonne schützen.
Der schmale Pfad führt schließlich durch schöne Eukalyptuswälder. Zum ersten mal erleben wir die Natur Australiens hautnah. Auch die kleinen Bewohner Australiens erwecken unsere Aufmerksamkeit, wie Ameisen auf der Rinde eines Eukalyptusbaums.
Wieder zurück am Auto müssen wir uns erst mal von der Wanderung erholen. Unser Lebenselixier Wasser können wir bequem am Auto in unsere Wasserflaschen nachfüllen. Die beiden Wassertanks des Autos fassen zusammen immerhin 40 Liter.
Wir fahren weiter bis zu einem Campingplatz bei Lancellin. Ein sehr freundlicher Besitzer begrüßt uns und weist uns einen schönen powered site zu, also einen Platz mit Stromanschluss, was den Autobatterien unseres Campers zu Gute kommt.
Es gibt zum Abend ein leckres Pfeffersteak und wieder Baked Beans und Swan River Beer.
Wir machen noch einen Abendspaziergang zum Meer und beobachten den schönen australischen Sternenhimmel.
Auch das Kreuz des Südens ist nun eindeutig auszumachen. Der Strand ist sehr naturbelassen. Überall liegt hier Tang. Der Abend klingt ruhig aus.
Ein Koalabär im Yanchep Nationalpark
Lancellin – Cervantes, 227 km:
Am nächsten Morgen brechen wir auf Richtung Pinnacles. Wir müssen jedoch einen kleinen Umweg zum Brand Highway in Kauf nehmen, da die Küstenstrasse, der zukünftige Indian Ocean Drive, erst in wenigen Jahren befahrbar sein wird.
Der 175 qkm große Pinnacles Desert Nationalpark besticht im wahrsten Sinne des Wortes mit seinen steil aufragenden Kalksteinnadeln. Sie sind durch das jahrtausendelange Zusammenspiel von Wind, Regen und Temperaturen entstanden.
Zwischen den vielen, bis zu 4 m hohen Felsnadeln, führt eine festgefahrene schöne Sandpiste, die nur in einer Richtung befahren werden darf.
Die heiße Mittagszeit verbringen wir an einem schönen Strandabschnitt in der Nähe der Pinnacles.
Abends fahren wir noch einmal zu den Pinnacles, um die Lichtstimmung bei tief stehender Abendsonne zu erleben. Helmar möchte unbedingt noch einige schöne Fotos und Videoaufnahmen machen. Es ist fast unmöglich, die unendliche Vielfalt der Schattenspiele mit der Kamera einzufangen.
Auf dem Rückweg sitzen wie erwartet Kängurus in der Dämmerung und genießen die Sträucher am Wegesrand.
Wir übernachen auf dem Campingplatz in Cervantes. Zum Abendessen gibt es Swan Bier, Wein, Steak und Baked Beans.
Cervantes – Coronation Beach, 258 km:
Es ist eine lange, aber landschaftlich sehr interessante Strecke. Wir kommen auch an der historischen Siedlung Greenough Hamlet vorbei. Die 11 noch stehenden Gebäude aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts führen uns ein in die Anfänge der europäischen Besiedlung Westaustraliens.
Neben der Schule, entdecken wir noch ein Gerichtsgebäude, ein Gefängnis und eine Stadthalle. Dort tragen wir uns auch in ein Besucher-Buch ein. Ob wir später mal wieder zurückkehren und unseren Eintrag noch vorfinden werden – wer weiß?
Nach Besichtigung der Kirche suchen wir uns einen schattigen Platz unter Bäumen und planen die Weiterfahrt.
Wie im Reiseführer gelesen, will ich unbedingt den Fischmarkt in Geraldton besuchen- dieser entpuppt sich aber als kleiner Laden und nicht als Highlight, er macht auf mich gerade mal den Eindruck einer normalen Fischtheke jedes Supermarktes. Also weiter.
Nachdem wir in Geraldton etwas eingekauft haben, fahren wir direkt weiter zu dem urigen Campingplatz Coronation Beach, 15 km nördlich von Geraldton. Hier hat unsere Solardusche Premiere, da der Platz gänzlich ohne Wasser und nur mit Plumpsklo ausgestattet ist. Daher halten sich die Kosten auch in Grenzen – nur 6 AUD. Wir treffen hier vor allem auf junges Surfpublikum – sehr crazy!
Abends machen wir uns deftige Rumpsteaks mit Beaked Beens und Zwiebeln. Dazu gibt es ein erfrischendes eiskaltes XXXX aus der Flasche. Dieses Bier wird auch „Barbed Wire Bear“, also Stacheldraht Bier, genannt, weil die 4 X wie Stacheldraht aussehen.
Typisch australisch – klasse!
Pinnacles
Coronation Beach – Kalbarri:
Ruhige Fahrt -Wir machen Halt an der schönen, rosa schimmernden Pink Hutt Lagune. Ihr Wasser ist durch eine Meeresalgenart pink verfärbt. Durch das Beta Karotin, welches die Algen während Ihrer Blütezeit freisetzen, färben sich die Salzkristalle im Wasser.
Schließlich erreichen wir die spektakuläre Küstenlandschaft des Kalbarri NP´s, den Coastal Park. Die Natural Bridge, also die Naturbrücke, können wir von einem Aussichtspunkt gut beobachten.
Kleinere Pfade führen zu weiteren Aussichtspunkten, von denen die eindrucksvolle Steilküste ebenfalls gut zu beobachten ist.
Am Red Bluff ist unsere nächste Übernachtung eingeplant. Nachdem wir uns auf dem Campingplatz eingerichtet haben, machen wir erst mal eine grosse Wäsche. Abends unternehmen wir noch einen Spaziergang zu den nahegelegenen Felsen am Wasser.
Dort entdecken wir farbenprächtige, blaue Krebse unter den Felsvorsprüngen. Uns macht es großen Spaß, die Felsvorsprünge nach weiteren Krebsen abzusuchen. Fast immer werden wir fündig. Wir genießen die wunderschöne Landschaft und die Abendstimmung am Meer.
Kalbarri – Monkey Mia 491 km:
Da der Kalbarri NP heute geschlossen ist, wegen „shot the animals“ planen wir um und fahren weiter die Küste hinauf Richtung Norden
Da wir dummerweise auf dem Red Bluff Campingplatz für zwei Tage bezahlt haben, machen wir das erste Mal einen Verlust von 23 AUS$ Campingplatzgebühr.
Kurz vor der Shark Bay machen wir Halt am Hamelin Pool. Hier sehen wir die ältesten bekannten fossilen Lebewesen der Erde, sogenannte Stromatoliten. Diese werden von Cyanobakterien-Kolonien gebildet und formen so diese tollen Strukturen im Meer. Das Alter der Stromatoliten hier im Hamelin Pool wird auf 3000 Jahre geschätzt.
Lange halten wir es in der Mittagsglut aber nicht aus – es ist wirklich verdammt heiß!
Über schnurgerade, kaum befahrene Strassen geht es weiter in Richtung Francois Peron NP. An der entlegenen Halbinsel am Ende der Shark Bay wollen wir an einer einsamen Strandstelle übernachten. Dazu müssen wir einen Obulus in eine Box entrichten – 13 AUS$.
Rein geht´s ins echte Outback über Gravelroads und rote Sandpisten. So haben wir uns Australien vorgestellt! Nach kurzer Fahrt wird die Strecke allerdings so sandig, dass wir uns mit unserem schweren Allradcamper im tiefen Treibsand festfahren.
Zum Filmen oder Fotografieren haben wir in dieser Situation leider keine Zeit. Nur mit allen Outback-Tricks, Luft aus den Reifen lassen und die Räder freischaufeln können wir uns befreien. Anhalten wäre nun fatal, also mitsamt der Schaufel ins Auto springen. Und es hat funktioniert. Das erste richtige Outbackabenteuer haben wir überstanden.
Nach dieser Erfahrung wollen wir nur eins – ganz komfortabel übernachten. Wir beschließen den luxuriösen Campingplatz Monkey Mia anzufahren. Ein Spaziergang am Meer in Monkey Mia versöhnt uns mit dem verpatzen Tag. Auch zwei Turtles (Wasserschildkröten) lassen sich wie zur Aufmunterung auch noch blicken.
Der Abend ist ruhig und wir gönnen uns noch ein Nacktbad in der Shark Bay. Das dies vielleicht etwas leichtsinnig war, ist uns aber erst viel später in den Sinn gekommen. Wir hatten einfach nur viel Spaß…
Nach unserer Befreiung aus dem Treibsand
Monkey Mia – Lagune Quobba Point, 430 km:
Der wohlbekannteste Ort an der Shark Bay ist Monkey Mia auch wegen seiner dressierten Delphine die hier jeden Tag zur Fütterung vorbeikommen. Das Ganze ist sehr touristisch, aber wegen der Nähe zu den Delphinen schon ein Erlebnis.
Daher machen wir uns gleich morgens auf zum Strand, wo uns zunächst Pelikane begrüßen. Doch dann sehen wir sie – die Delphine von Monkey Mia! Gemischte Gefühle überkommen uns: einerseits fasziniert von den niedlichen Delphinen, andererseits abgeschreckt von der touristischen Vorführung, wohnen wir diesem Spektakel bei.
Die sogenannten „Bottlenose Dolphins“ haben es sich zur Gewohnheit gemacht, jeden Vormittag an den Strand von Monkey Mia zu kommen, wo sie dann von den Rangern mit Fisch gefüttert werden.
Der Campingplatz hat aber auch noch andere tierische Bewohner zu bieten – Emus. So als ob sie zum Inventar des Platzes dazugehören, stolzieren sie unbeirrt zwischen den Stellplätzen der Camper hindurch.
Gegen Mittag fahren wir weiter zur Shell Beach …einen wundervollen Strand übersät mit Muscheln. Wunderbar.
Wir fahren weiter und es wird immer einsamer und die Landschaften immer eindrucksvoller. An einem Rastplatz schießen wir wunderbare Fotos vom australischen Outback.
Wir übernachten an der Lagune Quobba. Eigentlich soll auf diesen doch einsamen Plätzchen abends ein Ranger die Campinggebühr kassieren. Aber da wohl zu wenig los ist, lässt sich an diesem Abend keiner blicken. Dieser Platz hat bestimmt seine besten Zeiten schon erlebt, aber man kann sich gut vorstellen, was hier vielleicht zur Hippie-Zeit los war. Alles erinnert ein wenig daran. Es gibt kein Klo, keine Dusche, kein Wasser…also nix….völlig freies Campen.
Helmar hofft am nächsten Morgen zu fliegen. Deshalb baut er seinen Motor auf.
Monkey Mia – Lagune Quobba Point, 430 kmLagune Quobba Point – Coral Beach, 263 km:
Fliegen ja…es ist zuviel Wind wie fast jeden Tag in WA. Helmar ist enttäuscht.
Wir fahren noch zu den bekannten Blow Holes.
Bei starkem Wellengang wird das Wasser durch Löcher in der Felsküste gedrückt und lässt dadurch beeindruckende Wasserfontänen entstehen.
Es folgt eine lange Fahrt bis Coral Beach. Wir mieten uns dort am teuersten Campingplatz unserer Reise ein. Dafür mit Meerblick und dem direkten Zugang zum Korallenriff von Coral Bay.
Wir Schnorcheln und sehen Papageienfische und ich einen Stingray. Wenn es nicht so wahnsinnig teuer gewesen wäre, hätte man es hier vielleicht auch länger ausgehalten.
Dann gab es noch auf dem Campingplatz ein Problem mit dem Wasser. Man durfte offiziell nicht seine Kanister auffüllen. Nur das was man hier zum Essen und Trinken brauchte war erlaubt. Das war der einzige Platz auf dem das so gehandhabt wurde.
Eigentlich war Wasser auch an jeder Tankstelle nachzufüllen. Es war sonst nie ein Problem. Auch das hinterlässt einen unangenehmen Beigeschmack. Hier wollen wir nicht länger bleiben.
Pelikane bei Monkey Mia
Bottlenose Dolphin bei Monkey Mia
Emus laufen frei herum
Coral Bay – Exmouth, 281 km:
Angenehme Fahrt – auf dem Weg wird es immer einsamer. Termitenhügel säumen den Weg. Die ganze Landschaft ist gespickt mit diesen beeindruckenden Bauwerken der kleinen Insekten.
Wir fahren erstmal ins Zentrum von Exmouth – es ist immer noch ein traumhafter Ort. Es gibt nun 2 Supermärkte – im Jahr 2000 auf meiner 1. Reise hierher gab es nur einen – Kleine Veränderung.
Weiter gehts in den Nationalpark und zur Campingplatzsuche am Meer. Aber heute sind alle wirklich schönen Campingplatzstellen leider zu windig.
Im Nationalpark sehen wir viele Kängurus am Straßenrand aber nicht zum Filmen …sie laufen weg. Wilde sehr zutrauliche Pferde kommen ans Auto und wollen wohl was zum Fressen haben.
Wir fahren zurück nach Exmouth zum Ningaloo Campground.
Dieser Platz ist sehr relaxed (wie die Australier sagen), es gibt einen tollen Pool zum Ausspannen.
Hier finden wir auch einen windgeschützen Platz.
Er ist voller Kakadus und es laufen auch 2 Emus rum.
Am Abend gibt’s zur Feier des Tages Kängurufleisch. Lecker !!!
Exmouth und Umgebung, 86 km:
Wir haben heute im Internetcafe ein paar Emails verschickt und gleich für den nächsten Tag bei Ningaloo Reef Dreaming einen Tauchtrip zu den Muiron Island gebucht.
Dann unternahmen wir einen aufregenden Ausflug in den Cape Range Nationalpark. Oben auf dem Shothole Canyon genießen wir einen traumhaften Blick in die Tiefe der Schlucht.
Helmar findet hier hervorragende Foto- und Filmmotive.
Wir übernachten erneut auf dem Ningaloo Campground in Exmouth. Abends und Nachts ist es sehr stürmisch. Wir haben Angst, dass uns das Dach des Campers auseinanderfliegt.
Aber es hält…Glück gehabt.
Ein typischer Termitenhügel
Die weissen Nacktaugenkakadus sind überall
Exmouth:
Heute gehts zum Tauchen an den Muiron Island mit der Tauchbasis Ningaloo Reef Dreaming. Ohne Tabletten gegen Seekrankheit (australische Kweelts) wäre es nicht gegangen. Wir erleben eine Horrorüberfahrt zu den Inseln. Es herrscht stürmischer Seegang
Alle anderen Tauchbasen sind heute nicht rausgefahren. Wir konnten aber bei dieser Basis nicht stornieren. Ich muss sagen es ist eine sehr unprofessionelle Tauchbasis, die ich keinesfalls empfehlen kann.
Es war auch kein schöner Tauchgang…super schlechte Sicht und die etwas unsicher wirkende Divemasterin verliert dadurch auch die Tauchgruppe am Riff.
Helmar taucht nicht mit, dadurch haben wir 175 $ in den Sand gesetzt….aber viele andere Taucher bleiben auch an Bord und müssen sich teilweise heftig übergeben.
Wir zum Glück nicht.
Das Ningaloo Reef zeigt sich heute nicht von seiner besten Seite. Besser wird der 2 Tauchgang am Leuchtturm. Dort sehen wir auch einen riesigen Zackenbarsch.
Der Sturm nimmt zum Abend etwas ab. Wir sind froh diesen Tag unversehrt überstanden zu haben. Der Chef der Tauchbasis, ein sehr unfreundlicher Kerl, meint dann noch dreist, ob wir nur Schwimmbadverhältnisse zum Tauchen haben wollten…damit endet auch meine weitere Diskussion zu dieser Tauchbasis.
Helmar ist total enttäuscht und wir schließen diesen Tag auf unserem Campground in Exmouth ab.
Exmouth und Turquoise Bay, 86 km:
Heute Schnorcheln wir an der berühmten Turquoise Bay im Ningaloo National Park.
Helmar ist wieder ausgesöhnt. Wir sehen eine Turtle, viele Papageienfische und einen kleinen Weissspitzenriffhai. Uns gelingen tolle Filmaufnahmen.
Wir übernachten am schönsten Campingstellplatz unserer Reise am Yardee Creek. Er ist sehr idyllisch und auch ohne Kosten. Da wir im März da sind kommt kein Ranger vorbei um die Gebühr zu kassieren. Zur Walhai-Saison soll man hier keinen Stellplatz mehr bekommen – so voll soll es sein.
Wir geniessen die Ruhe am Meer und den wunderschönen Sonnenuntergang.
Bei einem kleinen Spaziergang am Yardee Creek springt uns noch eine Gruppe von Schwarzfußkängurus vor die Linse.
Exmouth:
Nach dieser wunderbaren Nacht wollen wir uns den Yardee Creek einmal genauer ansehen, leider ist der Weg aber gesperrt und eine Rangerin erklärt uns, dass wieder Tiere abgeschossen werden vom Hubschrauber aus. Schade.
Der Tag wird super heiß. Wir warten in Exmouth auf die Zeit, um unsere Eltern wie verabredet anzurufen. Leider ging dann das Telefonieren mit unserer Yoi Karte nicht. In Perth hat es super funktioniert. Hier sollte man wohl eher eine Telstra-Karte benutzen.
Wegen der starken Hitze bekomme ich fast einen Sonnenstich. Deshalb relaxen wir den weiteren Tag einfach am Pool des Campingplatzes.
Unser schöner Campingplatz in Exmouth
Turquoise Bay im Ningaloo National Park
Der wunderschöne Stellplatz am Yardee Creek
Exmouth – Carnavon – Gascoyne Junction – Outback, 640 km:
Wegen des drohenden Hurricans George fahren wir nicht, wie geplant Richtung Norden weiter sondern planen um, und fahren erst mal ins Outback Richtung Mount Augustus.
Entsprechend den Warnhinweisen in allen Reiseführern fragen wir auf der Polizeiwache in Carnavon nach, ob die Strecke befahren werden kann. Der Officer schien ziemlich verdutzt über diese Frage und sagte alles kein Problem. Anscheinend war er diese Strecke selbst noch nie gefahren, denn er meinte wir würden ca. 4 h brauchen. Selbst mit einem superschnellen Auto ist das nicht zu machen.
Eine lange wunderschöne Autofahrt durch das ursprüngliche Outback begann. Wir machen einen Zwischenstopp am Rocky Pool, eine sehr idyllische Wasserstelle vor Gascoyne Junction.
An der urigen Station Gascoyne Junction haben wir nochmal nachgetankt und auf gings ins Ungewisse. Außentemperatur heute ca. 48 °C. Heiß !!!
Über einsame Gravelroads – andere Autos scheint es hier nicht zu geben – fahren wir Richtung Zentrum Australiens. Wir spüren – das ist das australische Abenteuer, was wir gesucht haben! Immer wieder kommen wir auch an Flood Ways vorbei, also hochwassergefährdeten Passagen. Bei uns sind diese glücklicherweise trocken.
Je länger wir ins den Abend fahren, desto schöner werden die Farbenspiele des Outbacks. Doch wir müssen uns noch einen Platz zum Übernachten suchen – diesmal mitten im Outback! Kurz vor Sonnenuntergang haben wir ihn gefunden.
Eine flache Ebene mit leichtem Grasbewuchs. Dies ist der einsamste Ort an dem wie je waren. Dennoch genießen wir es.
Nach dem Sonnenuntergang können wir etwas entspannen. Wir genehmigen uns ein zünftiges Bier aus der Dose und anschließend, dem Anlaß entsprechend, ein gebratenes Kängurufilet zum Abendessen. Helmar baut wieder den Motor auf, da es eine gute Stelle zum Fliegen ist….aber
Outback – Mount Augustus, 205 km:
Wie zu erwarten und fast immer hier in West-Australien ist am Morgen kräftiger heißer Wind. Wieder mal muss Helmar den Motor unverrichteterdinge einpacken. Was für ein Pech.
Wir fahren weiter Richtung Mount Augustus. Es ist extrem heiß. Wie wir später erfahren werden, 47° Grad im Schatten.
Unsere Klimaanlage in der Fahrerkabine fällt aus!
Mittags erreichen wir endlich das Mount Augustus Outback Resort, wo wir die einzigen Gäste sind. Einsam steht unser Camper auf gewässerten Grasflächen.
Die Tankstelle ist outbacktypisch rustikal gehalten – der Diesel kostet hier unglaubliche 1,90 $ der Liter.
In den etwas kühleren Abendstunden möchten wir den Mount Augustus erkunden. An einem Abzweig stellen wir den Wagen ab und folgen einem schmalen Fußweg. Wir gelangen schließlich zu einer Felswand mit Überhängen, wo Zeichnungen der Ureinwohner Australiens zu erkennen sind.
Die kaum zu ertragende Hitze zwingt uns jedoch, diesen „traumzeitlichen“ Ort schnell wieder zu verlassen. Wir wollen noch zum Aussichtspunkt Emu Hill, wo man den Mount Augustus in seiner ganzen Pracht sehen soll.
Der Mount Augustus ist 717 m hoch und zählt zu einem der spektakulärsten alleinstehenden Gipfel der Erde. Er ist doppelt so groß wie der bekanntere Ayers Rock – und viel spannender, weil man hier völlig alleine den Blick genießen kann. Die Ruhe ist grandios.
Noch völlig überwältigt von dieser Naturkulisse fahren wir zurück zum Outback Resort. Zum Kochen sind wir zu geschafft, es gibt Toast mit Käse.
Rocky Pool auf dem Weg ins echte Outback
Einsame Übernachtung mitten im Outback
Auf dem einsamen Campingplatz sind wir die einzigen Gäste
Der Mount Augustus in seiner vollen Pracht
Mt. Augustus – Carnavon, ca. 450 km:
Noch in der Nacht brechen wir auf. Die morgendliche Toilette bringt ein Erlebnis der besonderen Art.
Ca 20 kleine grüne Frösche haben die Dusche und die Toilette erobert. Am Vortag habe ich ja schon vereinzelt 1-2 Frösche gesehen, aber mit dieser Invasion hatte ich nicht gerechnet. Besonders hinter der Toilettenspülung hatten sie sich es bequem gemacht. Als ich es bemerkte habe ich einen Ekelschrei losgelassen. Helmar kam dazu und hat sich ziemlich amüsiert.
Gegen 5:30 Uhr verlassen wir dann das Mount Augustus Outback Resort, um die kühlen Morgenstunden für die Rückfahrt zu nutzen. Ohne Kaffee und Frühstück geht’s also los.
Wir müssen vor allem auf die vielen Kängurus achten, die in der Dämmerung gern die Fahrbahn queren. Zum Glück überfahren wir keins, dass hätte mir sonst womöglich die ganze Tour verdorben.
Zwischendurch überlegt Helmar doch noch zu fliegen, aber der Wind nimmt nun gegen Sonnenaufgang immer mehr zu und es wird immer heißer. Ab 9:00 Uhr ist es auch bereits wieder ca. 45 Grad, so dass wir uns nur mit Hilfe von gekühlten Wasserflaschen etwas Abkühlung verschaffen können. Die Klimaanlage wäre jetzt wirklich wichtig gewesen.
Es wird zu einer Höllentour. Auf der gesamten Outbacktour der 2 Tage trafen wir ganze 3 Autos.
Endlich gegen Mittag in Carnavon angekommen versuchen wir unsere Klimaanlage reparieren zu lassen. Die Kommunikation mit der von Apollo angegeben Notrufnummer ist eine Katastrophe. Erst wird uns zugesagt zu jeder Werkstatt in Carnavon gehen zu können. Wir finden nach etwas Suchen eine Spezialwerkstatt für Klimaanlagen und der Mechaniker macht einen netten Eindruck.
Vorher will ich aber noch die Kostenübernahme von Apollo geklärt wissen. Und als hätte ich es geahnt gibt es nun doch Probleme. Die Werkstatt wird von Apollo nicht anerkannt und sie empfehlen uns eine andere.
Erneut geht die Suche los. Endlich gefunden sollen wir in 3 Stunden wiederkommen. Wir lassen das Auto stehen und setzen uns in ein Kaffee im Supermarkt auf der anderen Straßenseite. Hier läuft eine Klimaanlage und wir vertreiben uns die Zeit. Eine nette Australierin will uns sogar zu sich einladen, wir lehnen aber ab, da Helmar das Auto nicht außer Sichtweite haben will. Ich fand es trotzdem sehr nett.
Als wir dann zur vereinbarten Zeit nachfragen, erklärt uns der Mechaniker, dass er die Klimaanlage nicht reparieren kann. Sie verliert Gas und die Reparatur würde 2 Wochen dauern. Außerdem sagt uns der „nette“ Herr von Apollo, dass der Ausfall der Klimaanlage vertraglich kein Mangel sei, der den Tausch gegen ein anderes Fahrzeug rechtfertigen würde. Ich bin stinksauer.
Da uns in dieser Hitze nichts weiter übrig bleibt, beschließen wir den heißen Nordwesten am nächsten morgen zu verlassen und in den kühleren Südwesten auszuweichen.
Wir übernachten auf dem Campingplatz in Carnarvon und machen nochmal große Wäsche. Für heute beschließe ich…mich nicht mehr zu ärgern.
Carnavon – Geraldton, 540 km:
Eine lange, anstrengende Fahrt, aber zumindest geht die Klimaanlage wieder etwas, da der Mechaniker das Gas noch mal aufgefüllt hat.
Mal sehn wie lange das jetzt hält. Wir nutzen die Gelegenheit um den bei der Hinfahrt verpassten Kalbarri Nationalpark nun doch noch zu besuchen.
Der Murchison River und seine umliegenden Canyons sind beeindruckend und wir machen trotz der Hitze noch eine Wanderung zum Fluss. Helmar macht wundervolle Naturaufnahmen.
Wir fahren weiter bis Geraldton und übernachten dort auf dem Campingplatz in der Nähe des Hafens. Hier hat auch mein Handy wieder Netz und findet das Vodafone Netz von Australien. Ich versende kurze SMS nach Hause.
In der Nacht bläst ein heftiger Sturm. Wir können kaum schlafen.
Der Kalbarri Nationalpark
York – Ravensthorpe über Wave Rock, 442 km:
Am Morgen besuchen wir in York den hiesigen Trödelmarkt. Die selbstgemachten Marmeladen sind verführerisch. Mich interessieren natürlich auch die Pflanzen, die hier angeboten werden.
Rosmarin, Thymian und andere bekannte Kräuter werden hier angeboten. Auch alte Koffer aus der Zeit der Besiedelung erwecken meinen Entdeckergeist. Leider ist die Ausfuhr von Antiquitäten nicht gestattet und so begnüge ich mich mit dem Anblick.
Es ist heute morgen ziemlich kalt und wir freuen uns jetzt auf jeden wärmenden Sonnenstrahl! Was für ein Kontrast zum Outback mit seinen 48° Grad!
Wir fahren weiter Richtung Wave Rock. Entlang riesiger endloser Weizenfelder. Hier wird uns die Größe Australien erstmals richtig bewusst.
Der Wave Rock bei Hyden zählt zu den bekanntesten Naturdenkmälern im Südwesten. Diese 15 m hohe Granitformation sieht aus wie eine Welle, die kurz vor dem Brechen erstarrt ist. Es ist das Ergebnis von stetigen Wasserabflüssen. Man schätzt das Alter der Granitwelle auf über 2700 Millionen Jahren. Wirklich beeindruckend, welche formschönen Kunstwerke aus Wasser entstehen können.
Hier ist man natürlich nicht allein, Tagestouristen aus Perth bevölkern die Welle. Der Eintritt kostet 7 AUS$.
Weiter geht’s auf den Highways Richtung Süden. In Ravensthorpe übernachten wir auf dem etwas unsauberen Campingplatz.
Hier treffen wir vor allem auf Roadarbeiter, da gerade der Highway ausgebaut wird. Durch unser deutsch werden wir von einem Pärchen angesprochen. Ann ist Deutsche und kommt aus Frankfurt am Main. Sie lebt seit einiger Zeit in Australien mit Jeff, der aus Victoria kommt.
Da sie Rentnerin ist, beide sind um die 60, reisen sie durch Australien und leben von Gelegenheitsjobs. Hier ist Jeff als Roadarbeiter tätig und Ann putzt für 2 Stunden in der Schule.
Es ist ein netter Abend und wir sind um ein paar Tipps für unsere weitere Tour reicher. So kann man also auch leben in Australien….easy living
Der Wave Rock
Ravensthorpe – Lucky Bay (Esperance), 298 km:
Ab jetzt wird die Strecke Richtung Süden wieder etwas abwechslungsreicher. Wieder am Meer ist es nicht mehr der indische Ozean sondern der Süd Ozean.
In Esperance werden wir an der Jetty von Sammy, einem Seelöwen, begrüßt. Er lebt hier von den Fischabfällen der Angler dauerhaft.
Wir gehen noch ein Stück die Jetty entlang und überlegen, was wir mit dem schönen Tag noch anfangen werden.
Bei einem Baguette und Croissants genießen wir die Stimmung an der Jetty. Hier gibt es immerhin die beste fahrbare Kaffeebude unserer Reise. Kaffe Cat. Wunderbarer italienischer Cappuccino.
Wir beschließen, noch zur Lucky Bay im Cape Le Grand National Park zu fahren. In dieser paradiesischen Bucht muss man einfach glücklich sein, denn der Name verspricht es ja.
„Lucky Bay, oh Lucky Bay…“
Wir sind nicht enttäuscht. Ein schneeweißer Sandstrand und türkiesfarbenes Wasser breitet sich vor uns aus.
Voller Begeisterung wagen wir es, mit unserem 4-WD Camper direkt über den Strand zu fahren. Das wollte Helmar immer schon mal machen! Was für eine Traumkulisse zum Autofahren!
Einige Kilometer weiter wagen wir das gleiche Experiment am noch viel größeren Sandstrand von Le Grand. Obwohl der Sand hier sogar etwas weicher ist, werden wir immer selbstbewusster.
Jetzt hat sich unser Vierradantrieb spätestens ausgezahlt! Der Le Grand Beach ist einfach überwältigend. Hier werden wir wohl länger bleiben!
Leider ist der Le Grand Beach heute Nacht schon ausgebucht und wir fahren so zurück zum Campingplatz an der Lucky Bay. Dieser ist zwar auch ziemlich voll aber wir bekommen einen schönen Platz mit Blick in die wunderbare Bucht.
In der Abenddämmerung besucht uns eine Känguru-Mutter mit ihrem Jungen. Wahrscheinlich wissen sie, dass es hier immer was zu Essen gibt. Normalerweise scheu, sind sie ganz zutraulich.
Es ist wieder mal ein tolles Gefühl, den australischen Tieren so nahe zu kommen.
Lucky Bay
Lucky Bay- Esperance – Le Grand Beach, ca. 130 km:
Am nächsten Morgen haben wir leider etwas Nieselregen an der Lucky Bay. Deshalb fahren wir nach Esperance, um uns wieder mal mit frischen Lebensmitteln einzudecken.
Hier gibt es zwar auch einen Tauchshop, aber das Tauchen scheint hier eher nicht so üblich zu sein. Vor dem Wochenende gibt es keine Tour.
Im Visitor Center decken wir uns mit neuen Karten aus dieser Umgebung ein und in der ansässigen Bibliothek checken wir unsere Emails und das Wetter.
Gegen Mittag fahren wir zurück zum Le Grand Beach. Heute möchten wir unbedingt einen der begehrten Stellplätze für die Nacht ergattern. Wir bekommen den Platz 7. Na ja, nicht der Schönste aber immerhin.
Weil das Wetter nicht gerade strandtauglich ist, machen wir eine wunderbare Wanderung in die höhergelegenen Bergdünen. Hier ist festes Schuhwerk Pflicht. Eine Begegnung mit Schlangen und anderem Getier ist nicht ausgeschlossen.
Der anfänglich recht einfach wirkende Pfad entpuppt sich immer mehr als schweres Terrain. Große Steinbrocken bei gleichzeitigem Gefälle machen das Wandern streckenweise zu einer regelrechten Kletterpartie.
Wie gut, dass wir nicht unsere Mares Sandalen angezogen haben. Immer wieder erreichen wir offene Felsplateaus mit sehr interessanten Farbschattierungen. Auf dem Rückweg haben wir einige Steigungen zu bewältigen. Das schroffe Gelände geht dabei an die Substanz.
Stellenweise hat man von hier oben einen herrlichen Blick über den Cape Le Grand Nationalpark. Interessant ist auch die Pflanzenwelt des Parks. Wunderschöne Blüten mit ungewöhnlichen Formen säumen den Weg.
Noch nicht genug vom Wandern setzen wir unsere Tour am langen Sandstrand fort. Wunderschön und ein paar Sonnenstrahlen lassen sich auch sehen, es ist nicht mehr so kalt.
Das Campen hier ist sehr ökologisch. Geheizt wird das Wasser zum Duschen per Solarenergie. Es wird an sparsamen Umgang mit Wasser gemahnt und alles ist sehr sauber und ordentlich. Bei wenig Sonne ist das Warmwasser aber eher lauwarm.
Le Grand Beach, 7 km:
Am Morgen dicke Regenwolken und immer wieder Schauer. Dabei ist es auch richtig kalt. Unsere Laune ist auf dem Nullpunkt.
Wir beschließen mit dem Auto auf den Strand zu fahren. Dann, als wollte uns das Land entschädigen für diesen Morgen, ein Highlight unseres Australienurlaubs.
Eine Gruppe von mindestens zwanzig wilden Delphinen schwimmt in der Brandung des Le Grand Beach. Eigentlich sind wir mit unserem 4WD Camper nur aus reinem Zeitvertreib auf den Strand gefahren. Als wir jedoch die Delphine sichten, verbessert sich unsere Stimmung schlagartig! Was für ein Glück!
Niemand am Strand außer uns und die Delphine. Es ist faszinierend zu sehen, welche Lebensfreude sie beim Spielen in den Wellen ausstrahlen. Nachdem wir die Delphine eine Zeit lang vom Strand aus beobachtet haben, stürzen wir uns in die Fluten.
Mit Tauchermaske und Kamera bewaffnet wagen wir den direkten Kontakt mit den Meeressäugern. Schnorcheln mit wilden Delphinen, ein tolles Erlebnis. Sie kommen neugierig auf uns zu. Das Gefühl ist nicht zu beschreiben.
Leider war die Stimmung dann am Campingplatz etwas getrübt. Helmar begutachtet die Filmaufnahmen…und dann – ich habe vergessen die Blasen von der Linse zu wischen. Helmar ist stinksauer und nun ich auch, weil ich seinen Perfektionismus nicht verstehen kann. Schließlich sind wir gerade live mit Delphinen geschwommen. Filmaufnahmen hin oder her.
Am Abend kommt wieder etwas Sonnenschein, das warme Wetter kehrt zurück und unsere Stimmung bessert sich auch wieder.
Unser erster Stellplatz am Le Grand Beach
Wilde Delphine sufen in den Wellen
Gemeinsam mit wilden Delphinen schnorcheln - welch ein Traum!
Sonnenuntergang am Le Grand Beach
Le Grand Beach – Esperance – Le Grand Beach, 152 km:
Morgens wieder Nieselregen, dann jedoch klart es auf und der schönste Sonnenschein ist da. Wir fahren noch nach Esperance, um Brot und frische Lebensmittel einzukaufen und schauen auch noch mal in der Bibliothek nach dem Wetter und unseren Mails.
Zurück am Le Grand Beach verbringen wir einen wunderschönen Strandtag mit Schnorcheln.
Gegen Abend schafft es Helmar endlich…der erste Flug über australischem Boden. Am Le Grand Beach. Es scheint etwas bockig zu sein, denn er geht immer höher.
Ich filme, werde dabei aber ziemlich gestört von beißenden Fliegen. Deshalb sind die Filmaufnahmen auch nicht ganz so toll geworden, aber immerhin, er war in der Luft…juhu…der Aufwand den Motorschirm mitzuschleppen war nun nicht umsonst.
Wir sind erleichtert. Leider haben wir so lange gebraucht, dass unser Stellplatz nun wieder anderweitig vergeben ist. Wir dürfen aber als Stammkunden freundlicherweise und ausnahmsweise auf dem Carpark campen.
Das erweist sich heute bei Windstille als der perfekte Platz. Wir haben hier den wunderbaren Blick aufs Meer und einen grandiosen Sternenhimmel. Ein gelungener Abschied vom Le Grand Beach….wir wollen weiter
Helmar bei den Startvorbereitungen
Ein gelungener Abschluss des Tages
Le Grand Beach – Bremer Bay, 515 km:
Nach einem ausgiebigen Frühstück brechen wir wieder auf um etwas Neues zu erkunden.
Wir fahren über Ravensthorpe, wo wir kurz Jeff noch an der Strasse gesehen haben. Weiter gehts zum Fitzgerald Nationalpark, wo es zu unserer Überraschung: Es regnet! Doch wir nehmen es gelassen, in Australien ändert sich das Wetter schnell.
Die Gravelroads sind hier verhältnismäßig glatt und erlauben ein zügiges Vorankommen. Die Pflanzenwelt in diesem Nationalpark ist beeindruckend. Besonders schön ist der Prunk-Papageienbusch und die Königs-Hakea mit ihren bunt gefärbten Blättern.
Am Point Ann haben wir Lust auf eine Kaffeepause mit Plätzchen. Dies lockt eine dreiste australische Elster an. So etwas wie Scheu scheinen diese Vögel nicht zu kennen.
Wir gehen noch zum Strand und machen ein paar Fotos.
Weiter geht es mit unserem 4-WD in die Tiefen des Nationalparks. Die Gravelroads werden immer schmaler. Abzweigungen mit verwirrenden Schildern verunsichern uns. Doch wir kennen unser Ziel: Bremer Bay.
Dort wollen wir unbedingt hin – aber nicht wie meisten Touristen über die geteerten Highways, sondern über die abenteuerliche Route quer durch den Nationalpark! Unser Camper wird auf eine harte Probe gestellt.
Wir sehen auch Kängurus am Weg. Der mangelhafte Zustand der Pisten nimmt jedoch stark zu und die Beschilderung wird immer verwirrender. Wir beschließen, umzukehren und nun doch über die Highways den Ort Bremer Bay anzusteuern. Abenteuer hin oder her.
In Bremer Bay angekommen läuft unser Auto auf dem letzen Tropfen Diesel. Wir mussten schon den Reservekanister benutzen. In Bremer Bay tanken wir nach und übernachten auf einem schönen gepflegten Campingplatz.
Die verträumte Bucht Little Boat Harbour
Bremer Bay – Albany, 234 km:
Morgens gut gefrühstückt, wollen wir heute eigentlich Tauchen gehen. Wir suchen den Tauchshop, aber auch hier scheint heute nichts möglich zu sein. So fahren wir zum romantisch schönen Strand „Little Boat Harbour“.
Da er nur über Waschbrett-Gravelroads zu erreichen ist, genießen wir den Vorteil, wieder mal völlig alleine zu sein. Dieser Platz soll auch gut zum tauchen sein, also muss es doch auch zum Schnorcheln gehen und schon stürzen wir uns in unsere Ausrüstung und tauchen ab.
Wir sehen die für den Süden typischen Kleinfische, also Barsche aller Art und riesige Seegraswälder. Es ist aber sehr stürmisch, sodass wir mit der Strömung doch etwas abgetrieben werden und immer darauf achten müssen zurückkehren zu können. Das zehrt an unseren Kräften und wir beschliessen den Nachmittag doch in der Sonne ausklingen zu lassen.
Es ist schön warm und wir geniessen die Einsamkeit in dieser schönen Bucht. Gegen 15:00 Uhr hält Helmar nichts mehr …wir brechen auf nach Albany.
In Albany gibt es wieder riesige Shoppingcenter und wir decken uns noch mal mit dem Nötigsten für die letzten Wochen ein.
Auf dem Campingplatz Emu Beach Holiday Park bleiben wir für eine Nacht. Wir essen wunderbare Scampis und entspannen bei gutem australischem Wein.
Albany und Umgebung (Natural Bridge – Wrack Perth), 76 km:
Zuerst wollen wir unbedingt einen Tauchshop finden, ich will unbedingt das Wrack der Perth betauchen. Im 1. Shop ist leider im Moment das Boot in der Reparatur und so kann im Moment nicht getaucht werden.
Dann finden wir einen 2. Shop und glücklicherweise ist der Besitzer ein Deutscher. Ich bin froh nun endlich mal wieder in deutsch zu reden und Uwe versteht unser Anliegen. Leider kann auch er uns keine Fahrt zur Perth anbieten, dafür aber ein anderes Wrack die Cheyenne und ein weiterer Tauchgang an einer vorgelagerten Insel. Wir buchen also bei ihm für Sonntag.
Jetzt wollen wir uns aber mal von Land aus die Perth beschauen. Ja, und tatsächlich sieht man die Aufbauten deutlich. Zu meinem Ärger ist auch gerade ein Tauchboot dort und ich bin traurig wegen der verpassten Gelegenheit.
Wir besichtigen noch die „Natural Bridge“, eine mächtige Felsbrücke, von der Natur geschaffen. Nur ein paar Schritte entfernt eine weitere Attraktion, wir blicken in die 40 m tiefe, von der Gischt gepeitschten Granitspalte „The Gap“. Sehr beeindruckend. Leider weht ein kräftiger Wind und es sind viele andere Leute hier, so fahren wir zurück nach Albany um einen anderen Campingplatz zu suchen.
Am Middleton Beach essen wir Fish und Chips zu Mittag und checken dann dort auch am Campingplatz ein. Der Platz liegt an einem wunderbaren Strand und wir genießen die Sonne und relaxen den Rest des Tages.
Am Abend mache ich nur ein leichtes Essen und die Möwen klauen uns den Käse von den Broten, weil ich ganz kurz nach der Wäsche geschaut habe. Helmar meint nun er kriegt die Möwengrippe. Ein lustiger Abend…
Albany – Tauchen, 10 km:
Ein ruhiger Morgen. Bis Mittag haben wir am Campingplatz ausgespannt und gesonnt. Unser Nachbar, ein netter junger Mann aus Köln erzählt von seiner Tour durch Neuseeland. Jetzt hängt er noch 2 ½ Wochen Südwestaustralien dran. Wir können ihm ein paar Tipps geben.
Am Mittag dann geht’s ab. „The Deep Blue“ hat uns wieder – wir sind an der vorgelagerten Insel „Breaksea Island“ vor Albany abgetaucht. Fischschwärme ziehen an uns vorbei.
Der Meeresgrund ist großflächig mit Seegras bedeckt, das sich sanft in der Strömung wiegt.
Beim zweiten Tauchgang erkunden wir das Wrack Cheynes, ein ehemaliges Walfangschiff, das auf 22 Metern Tiefe liegt. Es ist vollkommen mit Korallen bewachsen und somit zu einem künstlichen Riff geworden. Die Reling wirkt im bläulichen Licht der Sonne fast gespenstig. Das Wrack wird von Schwärmen kleinerer Fische bewohnt. Ein wahres Unterwasserbiotop.
Doch es zieht uns in Richtung Uferbereich, da sich dort angeblich Seehunde aufhalten sollen. Aber die Seehunde lassen sich leider nicht blicken, dafür aber eine Vielfalt von tropischen Fischen. Nach etwa 40 Minuten ist die Pressluft verbraucht und wir müssen auftauchen.
Die Tour war von den deutschen Uwe und Liane sehr professionell geführt. Da es doch ziemlich kalt war, gabs ne schöne heisse Suppe nach jedem Tauchgang. Eine prima Idee. Der Southern Ocean ist nicht gerade das Barriere Reef aber als Geheimtipp durchaus erwähnenswert. Ich werde bestimmt zurückkommen, denn Helmar hat mir versprochen, dass ich irgendwann an der Perth tauchen werde…. Schöner Gedanke.
Nach diesem Erlebnis gönnen wir uns Fish and Chips bei einer Take a way bar. Am Abend zieht ein wahnsinniges Gewitter auf und der Campingplatz schwimmt fast. Da hatten wir ja richtig Glück mit unseren Tauchgängen. Wir müssen wohl oder übel den Abend im Wagen verbringen.
In einem Strassencafé in Albany
Die Natural Bridge in Albany
Fischschwärme über Seegrasflächen
Das Wrack Cheynes im bläulichen Licht
Albany – Peaceful Beach bei Denmark, 158 km:
Am nächsten Morgen wieder Aufbruch – Helmar will weiter.
Wir fahren durch sonnendurchfluteten Eukalyptuswälder, das hat einen ganz besonderen Reiz. Wir nähern uns Shelley Beach, nicht zu verwechseln mit Shell Beach an der Shark Bay, wo wir bereits waren.
Der Hügel oberhalb des malerischen Strandes ist ein Treffpunkt für Drachenflieger. Von der Startrampe hat man eine grandiose Sicht über die Küste und das Meer. Wir fahren mit unserem 4-WD die einspurige Piste bis zum Strand hinunter. Wenn hier ein anderes Auto entgegenkommt, hat man wirklich ein Problem. Wie der Name des Strandes, Shelley Beach, schon vermuten lässt, findet man auch hier unzählige Muscheln. Eine wahre Fundgrube für Muschelsammler, wie mich.
Im hübschen Künstlerort Denmark trinken wir einen leckeren Kaffee und essen Kuchen. Über den Scenic Drive fahren wir durch wunderschöne Eukalyptuswälder und Weinberge. Es riecht wie in einer riesigen Sauna nach Eukalyptus.
Wieder an der Küste erreichen wir Greens´s Pool. Bei dem kristallklaren ruhigen Wasser, eingebettet in abgerundeten Felsen kommt tatsächlich das Gefühl auf, einen großen Swimmingpool vor sich zu haben.
Doch zum Schwimmen haben wir keine richtige Lust. Wir sehen uns noch die Elephant Rocks an, die nur wenige Minuten vom Green´s Pool entfernt liegen.
Von oben sieht die Felsformation aus wie eine gedrängte Elefantenherde. Wirklich erstaunlich, was die Natur so erschaffen kann.
Dieser Küstenabschnitt gefällt uns wegen der klaren türkiesfarbenen Bucht besonders gut. Wir wollen uns den schönen Sandstrand etwas genauer ansehen.
Eine Holztreppe führt nach unten. Hinter den meterhohen Felsen eröffnet sich uns ein traumhafter Blick in die einsame Bucht.
Wir fahren weiter und suchen eine Stelle zum Übernachten. Wir versuchen es am Parry Beach, aber das gefiel uns gar nicht. Besser dagegen dann Peacefull Beach. Nicht besonders sauber, aber herrliche Plätze mitten im Wald. Sehr geheimnisvoll.
Peacefull Beach – Pemperton, 221 km:
Am nächsten Morgen wollen wir zum Valley of the Giants, dem Tal der Giganten.
Der eiserne „Tree Top Walk“ führt 40 m hoch in die Baumwipfel der bis zu 80 m hohen Tingle Bäume. Diese speziellen Eukalyptusbäume gab es schon vor 65 Millionen Jahren. Sie sind Überbleibsel der Vorzeit und wuchsen bereits auf dem Superkontinent Gondwana, also dem Urkontinent der Erde.
Nach der Aufsplitterung von Gondwana in einzelne Kontinente blieb nur der Südwesten von Australien von den globalen Klimaveränderungen verschont, so dass hier die Tingle Bäume überleben konnten.
Der Tree Top Walk ist insgesamt 600 m lang und besteht aus schwankenden Stahlgittern, die mit Stahlseilen gehalten werden. Von oben genießen wir einen berauschenden Blick über die Baumwipfel hinweg. Zum Glück sind wir beide weitgehend schwindelfrei und können das Ganze genießen.
Nach 600 Metern Tree Top Walk in den Baumwipfeln wollen wir die mächtigen Baumstämme der Riesen auch aus der Nähe sehen. Ein Rundweg am Boden ermöglicht dies. Wir sehen einen Baum mit einem richtigen Gesicht! Baumbart aus „Herr der Ringe“ lässt grüßen. Manche der Riesen können regelrecht durchwandert werden.
Die großen Red Tingle Bäume, sind erkennbar an der rötlichen Rinde. Und wir haben ihn gefunden, den mächtigsten Baum, der hier zu finden ist. Wir sind beeindruckt!
Helmar macht eine schöne Panoramaaufnahme. Ich warte und bemerke im Unterholz eine kleine Schlange. Na ja, schließlich warnen hier ja auch Schilder vor giftigen Schlangen. Gut das wir unsere Wanderschuhe angezogen haben.
In Walpole einem kleinen Ort in der Nähe machen wir noch eine Kaffeepause bevor es auf die Suche zum nächsten Campingplatz geht.
Vorbei fahren wir an Windy Harbour und auf dem Weg bewundern wir schöne orangene Blüten. Ganze Wiesen sind übersät von diesen herrlichen Pflanzen.
In Pemperton finden wir einen herrlichen Campingplatz. Leider auch ziemlich voll. Trotzdem finden wir am äußeren Ende ein lauschiges Plätzchen. Es war ein anstrengender Tag und wir fallen müde ins Bett.
Die Elephant Rocks sehen aus wie eine Elephantenherde
Der mächtigste Baum, den wir gefunden haben
Pemperton – Busselton , 295 km:
Es ist heute verdammt kalt. Nur mit Mühe wage ich meinen Kopf aus dem Auto zu stecken. Zum Glück macht Helmar mir erst mal einen heißen Kaffee. Nun läuft die Heizung und nicht die Klimaanlage.
Trotz der kalten Nacht ist dieser Campingplatz uns in Erinnerung geblieben. Wir füttern unzählige Kragensittiche am Morgen. Sie sind so zutraulich, dass sie sich auf unsere Schultern setzen und sich aus der Hand füttern lassen. Australische Natur zum Anfassen.
Wir fahren weiter die Küste entlang und machen halt im idyllischen Ort Augusta. Hier finden wir ein schönes Kaffee an der Strasse und bekommen ein wunderbares zweites Frühstück. Die besten Muffins der Welt und einen großen Pott Kaffee. Lecker….und nicht teuer Augusta wäre so ein Ort zum Leben….Klasse
Weiter geht’s zum südwestlichsten Punkt Australiens. Ein Messing-Schild informiert über Entfernungen zu weltweiten Zielen. Hier treffen der Southern Ocean und der Indian Ocean aufeinander. Also ein bedeutender Punkt. Auch ein Leuchtturm ist hier zu sehen.
Weiter nördlich, am Strand von Hamelin Bay, die nächste Begegnung mit Australiens Tierwelt. Eine Gruppe von Stachelrochen hat hier die Erfahrung gemacht, dass Angler regelmäßig ihre Fischabfälle ins Meer werfen. Ein Leckerbissen für die Tiere. Der Angler füttert sie sogar aus der Hand.
Das ist nicht ganz ungefährlich! Der giftige Stachel hinten am Schwanz könnte zu tötlichen Verletzungen führen. Ich zaudere noch ein wenig mit mir, da ich die Tiere auch gerne mal füttern würde. Als mir dann der freundliche Angler einen Fisch, bzw. die Gräte davon, in die Hand drückt, gelingt es mir tatsächlich, eines der Tiere aus der Hand zu füttern. Nach diesem Ereignis haben wir auch Hunger bekommen.
Im berühmten Surferort Margerit River essen wir Fish and Chips in einer der typischen Surferbars. Einige Jungs sind auch vor Ort und es herrscht eine lockere Stimmung.
Helmar hat irgendwie schlechte Erfahrungen aus seiner Surferzeit und hat ständig Angst beklaut zu werden, deshalb lassen wir das Auto nie allein und können so vom Ort nicht wirklich viel sehen. Schade.
Auch am Strand ist es heute eher ruhig. Nur ein paar Enthusiasten steigen auf ihre Bretter, um dann doch bald wieder aufzugeben. Heute gibt’s wohl nicht die perfekte Welle…
Wir wollen heute noch bis Busselton und finden dort auch einen wirklich schönen Campingplatz fast am Meer. Beach Holiday heißt er. Nicht ganz billig, aber gut. Wir machen noch einen schönen Abendspaziergang am Meer.
Ein Kragensittich
Silvias Fütterung aus der Hand
Busselton , 5 km:
Wir starten den Morgen nach einem ausgiebigen Frühstück mit einem schönen Kaffee an der Jetty in Busselton.
Die Busselton Jetty ist weltberühmt. Dieser denkmalgeschützte Holzsteg reicht fast zwei Kilometer ins flache Meer. Er ist der Längste seiner Art auf der gesamten Südhalbkugel.
Früher wurde mit einem kleinen Zug die Fracht bis zum Schiff transportiert. 1972 wurde der Steg für den Schiffsverkehr gesperrt. Nach einem verheerenden Zyklon fast völlig zerstört wurde er mit Hilfe von Spendengeldern wieder aufgebaut. Seitdem dient er Touristen als Erholungsort.
Auch heute kämpfen wir mit einem fast sturmartigen Wind. Am Ende des Steges befindet sich ein neun Meter tiefes Unterwasser-Observatorium. Wir verkneifen uns aber den Besuch, da wir in den nächsten Tagen eh vor haben, an der Jetty zu Schnorcheln. Ein Tauchboot hat vor dem Observatoium festgemacht. Wir nehmen an, dass die Taucher für die Gäste des Observatoriums eine weitere Attraktion darstellen sollen.
Nach der anstrengenden Wanderung essen wir erst ein Eis und dann gönnen wir uns im Restauarant an der Jetty, Fish and Squid. Das Wetter könnte wärmer sein. Es sind 25 Grad und zwischendurch nieselt es immer ein bisschen.
Wir suchen für heute einen preiswerteren Campingplatz und werden fündig. Hier gibt’s ne Waschmaschine wie in alten Kindertagen. Ich finde es herrlich. Auch dieser Platz liegt in der Nähe des Meeres. Neben uns sind 2 nette Jungs, aber Helmar hat mal wieder Angst bestohlen zu werden, deshalb ist der Kontakt sehr eingeschränkt und wir können auch nicht gemeinsam ans Meer gehen. Schade.
Busselton – Dunsborough – Cape Naturalist – Busselton, 138 km:
Am nächsten Morgen fahren wir zum Cape Naturaliste über Dunsborough wo wir in einem angesagten Kaffee ein zweites Frühstück nehmen. An der einsamen Landspitze des Cape Naturaliste gibt es schöne Aussichtspunkte für Walbeobachtungen.
Leider sind wir zur falschen Jahreszeit hier. Von Mai bis Juni bzw. Oktober bis Dezember könnte man hier z.B. Buckelwale beobachten. Wir begnügen uns diesmal mit der schönen Aussicht.
Ein schmaler Pfad, kaum zu erkennen, führt weiter die Küste entlang. Ideal für eine kurze Wanderung (ca. 2 Stunden). Die Sonne hat nun wieder an Kraft gewonnen und wir kommen ins Schwitzen.
Nach der anstrengenden Wanderung relaxen wir an einem nahegelegenen Meelup Beach. Rötliche Felsen bilden den Übergang in das klare, ruhige Meerwasser. Ich versuche auch etwas zu Schnorcheln, aber so toll ist der Fischbestand hier leider nicht. Dann doch lieber faul in der Sonne liegen.
Abends machen wir noch in Busselton einen schönen Spaziergang am Meer.
Zwei Kilometer reicht der Holzsteg ins Meer
Abendspaziergang in Busselton
Busselton Jetty, 5 km:
Wir verbringen den ganzen Tag an der Busselton Jetty. Es ist ein schöner sonniger Tag, aber am Morgen weht noch ein kräftiger Wind. So empfinden wir es zum Schwimmen oder Schnorcheln noch zu kalt.
Gegen Nachmittag ist es aber dann doch soweit. Wir wagen uns in die Fluten. Und ich kann sagen, wir werden nicht enttäuscht.
Tausende von kleinen Fischen tummeln sich zwischen den Planken der Jetty. Die Holzpfosten sind über und über mit tropischen Korallen bewachsen und bieten so den perfekten Lebensraum für diese Meeresbewohner.
Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Durch die Schwärme der Fische hindurchzuschnorcheln ist ein tolles Gefühl!
Auch ein Tintenfisch und mehrere Quallen waren zu sehen. Am Ende meines Schnorchelgangs sah ich noch einen schwanzlosen Rochen, der außerhalb des Steges seine Bahnen zieht.
Die Pommesbude an der Jetty hat heute auch geöffnet und so essen wir wieder mal leckere Fish and Chips.
Busselton -Yangullup -Busselton, 182 km:
Heute wollen wir uns die Stadt der Schönen und Reichen Yangullup ansehen. Angeblich sollen hier die reichen Perther ihre Super-Villen haben.
Es ist ein schöner Ort mit nicht ganz unbeeindruckenden Villen. Besonders der Meerblick ist hier fantastisch. Nun gut…hier könnte ich es auch einige Zeit aushalten.
Wir haben wunderbares Wetter und eine schöne Badebucht lädt uns wieder zum Schnorcheln ein. Tatsächlich ist die Stelle wunderbar. Zwar etwas flach und man muss auf die Strömung achten, aber hier wachsen Korallen und es ist ein schöner Fischbestand zu sehen.
Da heute Sonntag ist, sind auch viele Ausflügler unterwegs. Anscheinend auch merkwürdige Kirchengruppen. Wir können die Rituale dieser Gruppen am Strand aber nicht richtig deuten und ziehen uns lieber zurück.
Ein Italiener hat hier auch ein fahrbares Kaffeeauto stehen und verkauft leckren Cappuccino und selbstgebackenen Kuchen. Eine gute Idee.
Wir beobachten hier auch jede Menge Wochenendsurfer die nach der richtigen Welle suchen. So verbringen wir den Tag mit Abspannen am Meer.
Wir übernachten wieder beim Beach-Hilday Platz und machen noch einen romantischen Abendspaziergang am Meer. So langsam macht sich Wehmut breit.
Wir tauchen in eine andere Welt
Das Schnorcheln an der Jetty hat sich gelohnt
Busselton – Fremantle, 246 km:
Am Morgen haben wir vor nochmal an der Jetty zu Schnorcheln. Leider ist es dafür aber viel zu kalt.
Nahe der Busselton Jetty sehen wir zufällig eine große Anzahl wunderschöner Oldtimer. Diese Gelegenheit lassen wir uns nicht entgehen und schauen uns die mit Liebe restaurierten Schmuckstücke in aller Ruhe an. Schöne alte Autos aus der Zeit der Jahrhundertwende.
Trotzdem beschließen wir, heute weiter Richtung Perth zu fahren. In Mandurrah, einem verschlafenen Ort, finden wir ein schönes Cafe und essen ein leckeres Stück Torte und trinken dazu einen Kaffee.
Leider fängt es dann auch wieder an zu regnen und zwar heftig. Wir nutzen also die Zeit zum Autofahren und kommen heute bis Fremantle.
Wir suchen uns etwas außerhalb einen netten Campingplatz und fahren dann zum Essen an den Harbour von Fremantle. Hier ist es heute am Montag wie ausgestorben. Es fängt auch wieder an zu regnen und wir verbringen den Rest des Abends im Wagen.
Fremantle – Two Rocks, 117 km:
Heute fahren wir Richtung Perth und schauen uns die tollen Stadtstrände an.
Diese Strände von Perth sind wirklich einmalig schön. Vor allem auch wegen der Nähe zum Zentrum von Perth.
Wer hier arbeitet, hat den indischen Ozean immer vor der Haustüre. Ein Traum.
Ältere Herren stürzen sich mit Ihren Surfbrettern an einem Dienstag morgen in die Fluten. So lässt es sich leben.
Wir sehen uns den Cottesloe Beach,den Trigg Beach und den Town Beach an und finden auch die Webcams, die uns schon zu Hause die Strände von Perth nähergebracht haben.
Wir fahren weiter und finden unseren ersten Campingplatz am Burns Beach wieder. Leider ist es so windig, dass wir uns was anderes suchen müssen. Wir versuchen unser Glück an den Two Rocks und finden den wunderschön gelegenen Campingplatz Capricorn.
Hier gibt es eine so beeindruckende hohe Düne. Wir können nicht wiederstehen sie hoch und wieder herunterzulaufen.
An der Seeseite des Campingplatzes entdecken wir auch noch einen traumhaften Strand.
Unser Campingplatz Capricorn
Der einsame Strand von Capricorn
Two Rocks – Perth über das Swan Valley, 95 km:
Wir wollen den schönen Weg entlang der Weinberge nehmen. Leider entpuppt sich der Weg doch nicht als so schön wie angenommen.
So sind wir sehr schnell wieder in Perth und entsorgen all das Altöl und Benzin von Helmars Motorgleitschirm. Wir finden einen schönen Campingplatz in Perth und relaxen den Rest des Tages am Pool.
Das Wetter hat wunderbare 27 Grad und die Sonne zeigt sich von ihrer besten Seite. Helmar räumt den Motor ein und wird von neugierigen Nachbarn immer wieder befragt.
Unser Stellplatz liegt direkt am Kinderspielplatz. Die Kinder sind sehr witzig und nett. Nur die dazugehörigen Eltern nerven, sobald sie sich dazugesellen.
Perth und Strände, 79 km:
Der letzte Tag vor dem Abflug.
Wir haben alles aufgeräumt und fahren jetzt noch zum Hillary Harbour. Ein schöner Hafen mit ganz viel netten Cafe’s, Restaurants und Geschäften.
Das Wetter ist wieder mal perthtypisch, also warm und trocken. Die Sonne scheint und wir haben nochmal gute Laune.
Im Hillary Harbour kaufen wir letzte Kleinigkeiten für unsere Eltern und Freunde und essen ein leckeres großes Eis.
Am Strand Nähe des City Beach springen wir noch mal in die Fluten des Meeres. Ein toller Urlaub neigt sich dem Ende und wir wollen gar nicht mehr weg vom Strand.
Ein schöner Abschluss einer wundervollen, erlebnisreichen Reise.
Nun macht sich Wehmut breit. Ein letztes Mal koche ich auf unserem Gaskocher und werde die Zeit in Westaustralien bestimmt nie vergessen.
Abreise, 6 km:
Das letzte Frühstück und dann die Abgabe des 4 WD Campers bei Apollo. Alles klappt reibungslos. Die Leute sind sehr nett, rufen uns sogar noch ein Taxi und wir fahren zum Flughafen, wo um 16:30 Uhr unser Flug nach Hause geht.
Bye, Bye Australia
See you…..
Gesamtausgaben komplett für 2 Personen: 8.435,82 EUR
Hier könnte man leben...
Ein schöner Tag zum Schwimmen
Helmar macht seinen Motor sauber
In der Wartehalle des Perth International Airports
Unser Flugzeug von Malaysia Airlines